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N E W S   I I / 2 0 0 8

 

 

Transparenz: britisch

11. Juli 2008
(11 Uhr?!: Gestern hat die letzte Tochter (Nr. 3, von vier) ihr Ja-Wort unterschrieben: J.v.B!)

Unsererseits sind alle Voraussetzungen für ein schönes Wochenende gegeben; vorher sind wir aber noch ein wenig grollig auf die deutsche Verteidigungspolitik. Grund ist das gute Beispiel des britischen Verteidigungsministeriums mit seinem AFCA (Armed Forces Continuous Attitude Survey). Erstmals sind die bisher seperat in den Teilstreitkräften vorgenommenen Befragungen zusammengefasst worden, so dass ein übersichtliches Bild über die Meinung der Soldaten zu wichtigen Aspekten ihres “Jobs” vorliegt:
http://www.mod.uk/NR/rdonlyres/E4D829FF-FD4D-46F8-B9B4-03837353F6B1/0/afcas_results_ 2007.pdf

Grollig muss man als Deutscher sein, weil, angefangen mit dem Verteidigungsminister, hierzulande die Meinung der Soldaten und die Transparenz zum Bürger (immerhin Steuerzahler) nicht gefragt ist. Und wenn es je Befragungen gibt, werden sie - vor lauter Angst - gleich im Panzerschrank verschlossen.

Man erinnert sich an die Ergebnisse der ersten umfangreichen Soldaten-Befragung, die der Deutsche Bundeswehrverband in 2007 veröffentlicht hat; sie waren so desaströs wie die  Kommentierung des Verteidigungsministeriums. Allein aus blankem Eigeninteresse müsste der Verteidigungsminister das Umfrage-Instrument befehlen, um adäquat reagieren zu können. Dann würde nur noch der Mut fehlen, die Daten dem Souverän auch zu verraten.

Man kennt seit Ewigkeit die aufjaulenden Krokodilstränen über das “wohlwollende Desinteresse” des deutschen Michels an seinen Soldaten, die die Politik andauernd eimerweise vergiesst. Das ist Scheinheiligkeit erster Güte, denn wenn es die überall erkennbare Politik des Ministers ist, der Öffentlichkeit möglichst jede sachliche Information über die Streikräfte vorzuenthalten, kann Interesse erst gar nicht entstehen; und gebetsmühlenartiges Netz-Geschwurbel hilft da mit tödlicher Sicherheit nicht.

Vielleicht revidiert der amtierende Bundespräsident ja seine Schuldzuschreibung an die Staatsbürger, denn das “Desinteresse” an Verteidigungspolitik steht in einem ursächlichen Zusammenhang mit der nebelnden Informationspolitik des Verteidigungsministers. Man könnte noch entnervter werden: Irgendwo gegen 1977 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Bundesregierung die Pflicht hat, die Bürger sachlich über ihre Politik zu informieren. Die platte Minister-Marketing-Propaganda verstösst dagegen mit Sicherheit.

Vielleicht hilft auch Gesine Schwan. Sie könnte doch eine neue Formel prägen, z.B.: vom “amtlichen Desinteresse”, die Deutschen über Verteidigungspolitik so ordentlich zu informieren, wie es sich für eine moderne Demokratie gehört.

{Wer informiert, wird diskutiert}

 

F/Weißbuch: Sinkflug

17. Juni 2008, EUROSATORY,Paris

Heute hat der französische Präsident Sarkozy das französische Weißbuch (livre blanc) vorgestellt. Nach 15 Jahren erklärt die französische Politik ihre strategischen Absichten, die in den Zeitrahmen bis 2020 gestellt werden.

Wir haben heute vormittag auf www.defense.gouv.fr heftig gesucht, auf www.presidencedelarepublique.fr auch nichts gefunden. In den deutschen Medien ist ausser einem guten Bericht von www.tagesspiegel.de ebenfalls Ebbe.

Hoffentlich ist bald eine englische Version des livre blanc verfügbar. Bis dahin sinnieren wir:

  • Unsere französischen Freunde sind weiterhin auf dem geordneten Rückzug hinsichtlich ihrer Verteidigungsanstrengungen. Der Personalumfang (militärisch/zivil) sinkt um 54.000 Personen (17 %) auf 320.000, und damit fast genau auf auf die Bw-Zielgrösse für 2010. Ob damit die bisherigen Ambitionen der französischen Verteidigungsstrategie noch aufrechterhalten werden können, darf bezweifelt werden.

    Es muss darauf hinauslaufen, dass die Nuklearmacht und die Rüstungsindustrie mit den Ressourchen vorrangig bedient werden; die Fähigkeiten der konventionellen Streitkräfte werden langsam und sicher abschmelzen.
     
  • Vergleicht man die Verteidigungsausgaben der 3 “Grossen” (D,F, UK), gemessen am Brutto-Inlandsprodukt (BIP), sind die Briten mit rund 2 % noch gerade am unteren Ende der NATO-Forderung. Mit 1,7% sind die Franzosen vor den Deutschen, die mit 1 % von der NATO gerechnet werden; die Italiener sind bereits bei 0,68 %.

Etwas müde, aber herzliche Grüsse aus Paris.

{Zuhaus wäre ja noch schöner}

  Nachtrag: Dank Patrick können wir auf die vollständige, englische Fassung des Livre Blanc verlinken:
http://www.premier-ministre.gouv.fr:80/information/les_dossiers_actualites_19/livre_blanc_su r_defense_875/ressources_888/translated_documents_890/

 

Daimler/Zetros: aufgehängt

16. Juni 2006, EUROSATORY, Paris

Wenn man Mitfahrer ist, wird man vom Cheflenker auch zur Daimler-Präsentation des neuen Mercedes-LKW für militärische Verwendungen gekurvt. ZETROS heisst der 27Tonner mit nostalgisch anmutender Haubenkabine.

Mit dem Projekt S2000 hatte man im Jahr 2000 begonnen, ein Concept-Car zu basteln. Erst 2006 hat man dann die strategische Entscheidung getroffen, auf dem Weltmarkt in dieser Nische anzutreten. Vom weltweiten Nachfrage-Potential erhoffen die Stern-Produzenten einen Anteil im vierstelligen Bereich.

Um Kunden zu überzeugen, werden die ZETROS-Anbieter sich ein umfangreiches Paket an Pro-Facts anzubieten haben. Unsereins hat besonders die konstruktive Auslegung des Chassis interessiert, weil die AFG-Erfahrungen mit Fahrzeugen neugierig machen. Das ZETROS-Fahrwerk beruht zu 70 % auf dem ACTROS-Typ, der 1997 erstmals vorgestellt wurde, 2003 seine Modifikation 2 erreichte und dieses Jahr mit MOD 3 auf der entsprechenden LKW-Fachmesse vorgestellt wird.

Als Fahrwerkslaien haben wir aber mit der Frage genervt, ob es für das AFG-Gelände die optimale Fahrwerks-Antwort gibt. Ja, es sei die Einzelrad-Aufhängung! Der von den Soldaten geliebte FUCHS hat sie ja, und Mercedes habe sie damals für dieses Fahrzeug entwickelt. Sie ist halt nur recht teuer.

So zu Fahrwerksexperten mutiert, werden wir jetzt jedesmal fragen, ob das Auto denn Einzelradaufhängung hat.

{Vieleicht ist die Einzelaufhängung ein generelles Patentrezept??}

 

Algarve-Woche: futsch

10. Juni 2008

Nach einer herrlichen Algarve-Woche trittzufassen, fällt unsereins schwer. Die Aufarbeitung des verurlaubten Datenstroms beginnt stockend und wirr:

  • Endlich hat es Krauss-Maffei Wegmann (KMW) geschafft, sich mit einem amerikanischen Rüstungskonzern zu bündeln: Auf ein Fahrzeug von General Dynamics Land Systems (GD ELS, Wien) packt man den Turm der Panzerhaubitze 2000 und fertig ist DONAR, ein luftverlastbares 155mm-Artillerie-System mit 56 km Reichweite;
     
  • “Voice of America news” vermeldet am 3. Juni, dass mit beklagenswerten 19 amerikanischen toten Soldaten im Irak im Mai die niedrigste Verlust”rate” seit 5 Jahren Krieg erreicht sei;
     
  • Die sicherheitspolitische Referenzadresse ETH Zürich hat ein Special zu Afghanistan herausgegeben, das wiederum weiterführende Links enthällt; Simon Roughneen hat die saubere Arbeit verfasst. Sie müsste bald hier zu finden sein:
    http://www.isn.ethz.ch/pubs/
     
  • Auch das Jahresereignis der deutschen Friedensforschung haben wir verpasst: Die Vorstellung des “Friedensgutachten 2008”:
    http://web49.server4.host-4-you.de/

    Ohne auch nur ein Wort über den Inhalt zu verlieren, kann man sich über die Präsentation des Vorzeige-Werkes der deutschen Friedensforscher etwas empören:

    - Gefördert werden sie mit (staatlich generierten) Geldern der “Deutsche Stiftung Friedensforschung”;

    - Als Personen besetzen sie so schlecht nicht besoldete Dienstposten in Institutionen, die alle so oder so staatlich gefördert werden;

    - Ihre wohllöblichen Arbeiten münden immer in einem Druckprodukt des LIT-Verlages, Münster, der mässige 12,90 EUR für das Werk verlangt;

    - Bei aller Liebe: “state of the art” heutzutage ist, dass man den Steuerzahler nicht zweimal zur Kasse bittet. Wenn sich ein Wahnwitziger, gerade im zarten Alter, schon mit den Themen des “desinteressierten Wohlwollens” (Köhler) beschäftigt, sollte man ihn nicht vor die “Algarve”-Alternative stellen.

{13 EUR an der Algarve sind aber auch gleich futsch}

 

Krisen-Scan: gut?

26. Mai 2008

Aus der Krisen-Lektüre (www) des vergangenen Wochenendes ragen einige Ereignisse heraus, die wir festhalten möchten:

  • Die “International Herald Tribune” (AP, 25.5.) meldet aus Kabul, dass der dortige NATO-Sprecher Mark Laity im Zusammenhang mit den Friedensbemühungen zwischen der pakistanischen Regierung und Aufständischen in den afghanisch/pakistanischen Grenzgebieten auf eine Verschlechterung der Lage in Afghanistan hingewiesen hat (am Wochende gab es wieder zahlreiche Anschläge). Die angestrebte politische Lösung des Konflikts startet schlecht.
     
  • Die “Times of India” meldet heute, dass der iranische General Mohammad Ali Jafari, Kommandeur der Revolutions-Garden (Sepah), ein eigenständiges Kommando über die Raketen-Kapazitäten anstrebt. Die Entscheidung darüber muss der oberste Befehlshaber der iranischen Streitkräfte, Ayatollah Ali Khamenei, treffen.

    Lt. dem britischen “Telegraph” hat Major Christopher Job, Kommandeur in Basra zwischen Nov. 06 und März 07, einen Bericht über die Aktivitäten der (iranischen) Mahdi-Armee (JAM) geschrieben. Innerhalb von 5 Monaten ist das 2nd Lancashire Regiment 350 mal angegriffen worden. Die JAM hat aus ihren heimischen Geldquellen arbeitslosen Jugendlichen 300 USD pro Monat für Angriffe auf britische Soldaten bezahlt.
     
  • Im Libanon geht mit der Wahl des neuen Präsidenten Michel Suleilman (Ex-General) die 18-monatige Periode teilweise sehr gewaltätigen politischen Auseinandersetzung zu Ende. Die Hisbollah hat über ihre Kabinetts-Miglieder nun ein Veto-Recht bei allen Regierungsentscheidungen. Man darf wetten, ob sich Nasrallahs Getreue nun zufrieden geben.

Fängt die Woche gut an?

{Hier ja, aber erst morgen: Die ILA in Berlin!}

 

Terror-Szene 2007: Daten

23. Mai 2008

Für den heutigen “Frei”tag und wahrscheinlichen Brückentag in den katholischen Ländern haben wir gute Lektüre gefunden, die ein weitgehend arbeitsfreies und hoffentlich wunderschönes Wochende verspricht.

Das bei der kanadischen Simon Fraser University angesiedelte “Human Security Report Project” (HSRP), unterstützt von den Regierungen Kanadas, Norwegens, Schwedens, der Schweiz und des Vereinigten Königreiches, hat seinen 2007-Jahresbericht über die globalen und regionalen Trends politischer Gewalt, ihre Gründen und Konsequenzen, vorgelegt:
http://www.humansecuritybrief.info/HSRP_Brief_2007.pdf

Zudem bietet diese Internetadresse verschiedene Forschungsinitiativen (Startseite, rechts oben), die beachtenswert erscheinen (siehe die AFG-Angebote).

{Gute Wünsche für das 21. Wochenende!!}

 

Doks: wer liest > geniesst

22. Mai 2008

Lesen ist Krieg! Man kämpft gegen Müdigkeit, Desinteresse, sonstige Verlockungen und/oder  ist mit Götz von Berlichingen:

  • Die Cowboy-Nation hat wieder ein “Intelligence”-Produkt aufgelegt; nur die oberflächlichste Betrachtung erzeugt (wieder?) einen schlagenden Beweis, dass die verdammten Amis nur nach Überlegenheit gieren (mögen Sie Looser oder “Gleichberechtigte”?):
    http://www.fas.org/irp/agency/dod/2008strategy.pdf
     
  • Open Source Intelligence (OSI) beweist, dass OSI nicht reicht (Propaganda?):
    http://www.fas.org/irp/dni/osc/dprk-syria.pdf
    (beide Hinweise verdanken wir dem famosen Service von Steven Aftergood)
     
  • Der U.S.-amerikanische Rechnungshof (GAO) langt fast täglich zu. Dem von uns bereits abgehandelten Bericht über die FATA folgt eine Rede von Gene L. Dodaro vor dem U.S.-Parlament:
    http://www.gao.gov/new.items/d08820t.pdf
     
  • Die Arbeiten des europäischen Referenz-Netzwerkes ETZ (Eidgenössische Technische Hochschule Zürich) muss man lesen:

    - wer weiss nicht, dass “Information Operations” die coole Waffe sind, von der die Marketing-Verdiener schon immer die unglaubliche nicht-lethale Wirkung versprechen:
    http://www.isn.ethz.ch/pubs/ph/details.cfm?lng=en&id=55474

    - Der Bukarest-Gipfel der NATO wird in der Nachbetrachtung immer interessanter:
    http://www.isn.ethz.ch/pubs/ph/details.cfm?id=55470
    (Heute haben wir noch mit einem vor Ort befindlichen Beobachter telefoniert. Nach seinem Urteil verliert Deutschland dramatisch an Ansehen; die englische Formulierung dafür lautet, dass es “pain in the ass” sei );
     
  • In einem ganz hochrangigen Hintergrundgespräch in Berlin soll es auch um Personalprobleme der Streitkräfte hier und draussen gegangen sein. Ein ganz dicker (militärischer) XXL soll bemerkt haben, dass die U.S.A. 50 % ihrer Verteidigungsausgaben fürs Personal verpulvern. Wer so etwas streut, kennt die Ausgabenschichtung des amerikanischen Verteidigungshaushaltes nun wirklich nicht:
    http://www.cbo.gov/ftpdocs/92xx/doc9299/hr5658.pdf

{Irgendwann endet man mit Glasbausteinen in der Brille}

 

Schwedisches Theater: urig

20. Mai 2008

Auf Schwedens verteidigungspolitischer Bühne wird seit längerem ein Theater aufgeführt, dass man als klassische Vorlage für alle Europäer betrachten darf:

  • Die Regierung befiehlt den Streitkräften ein umfangreiches Lastenheft. Gleichzeitig wird der Verteidigungshaushalt laufend gekürzt. Mit den bereitgestellten Finanzen (2005: 1,52 % vom Bruttosozialprodukt) sollen

    - die Fähigkeiten für die umfangreiche militärische Verteidigung im herkömmlichen Sinne erhalten werden,

    - eine nationale Rüstungsindustrie für die Eigenversorgung und globale Technologie-Ambitionen finanziert sowie

    - ein verstärktes internationales Engagement für Stabilisierungsoperationen abgedeckt werden.

Gestern hat der Oberste Kommandierende der schwedischen Streitkräfte, Hakan Syrén, seinem Verteidigungsminister Sten Tolgfors die entsprechenden Vorschläge übergeben. Beachtlich ist, dass die klare Absage an die Regierungsforderungen auf der Internet-Seite der schwedischen Streitkräfte zu finden ist:
http://www2.mil.se/templates/Mil_NewsPage.aspx?id=6679&epslanguage=EN&from=headlines

Akte des schwedischen Dramas waren:

  • Am 6. September 2007 war der damalige Verteidigungsminister Mikael Odenberg zurückgetreten; er konnte mit der politischen Lage “nicht leben”.
     
  • Am 4. Dezember 2007 hatte die “Swedish Defence Commission”, von der Regierung dazu beauftragt, strategische Empfehlungen für die Sicherheits- und Verteidigungspolitik vorgelegt; leider findet man nur die Zusammenfassung, die aber deutlich genug ist:
    http://www.sweden.gov.se/sb/d/8182/a/93944

    (In der gestrigen Erklärung wird ausdrücklich vermerkt, dass die Regierungspolitik in Differenz zu den Kommissions-Empfehlungen steht.)

Dieser schwedischen Uraufführung werden andere europäische Regierungen bald folgen (England, Frankreich). Selbst bei U.S.-Verteidigungsminister Robert Gates findet man nordische Anklänge; bei ihm heisst das entsprechende Stichwort “Next-War-itis”:
http://www.defenselink.mil/speeches/speech.aspx?speechid=1240

Der “große” Francis Fukuyama hatte ja kurz nach 1990 mit seiner These, nun werde der Weltfrieden ausbrechen, wackeligen Weltruhm erlangt. Die “kleinen” Fukuyamas leben aber munter fort: Zumindest der Weltfrieden für symetrische Kriege ist ausgebrochen.

{Die Knete ist futschijamann}

 

Verfassungsschutz 2007: ruhig

16. Mai 2009

Endlich können wir ein lesefreies Wochenende ankündigen! U.E. gibt es kein besonderes beachtenswertes, sicherheitspolitisches Event, es sei denn, man hält den Verfassungsschutzbericht 2007 des Innenministers Schäuble dafür:
http://www.bmi.bund.de/Internet/Content/Common/Anlagen/Broschueren/2008/VSB__Vorabf assung,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/VSB_Vorabfassung.pdf

Wer dennoch nicht zu bremsen ist, lernt:

  • Das auf 32.100 Personen bezifferte “Islamismuspotenzial” (pdf-S. 168) speist sich mit 27.250 im wesentlichen aus der türkischen “Milli Görüs” (IGMG). Wenn aus dem Gesamtpotential z.B. nur 2 Personen (= 0,0065 %) “erfolgreich” ausrasten würden, geräte die deutsche Republik in Hysterie. Als Makaberist müsste man die Todeszahlen  und -ursachen vom gleichen Tage zur Hand haben. Würde man dem noch die glaubensfeste Jenseitsgewissheit (und -pracht) der Gläubigen zurechnen, herrschte Nachrichten-Ruhe.
     
  • Wer gern Tom Clancy liest, wird ab pdf-S. 258 mindestens die 7(!) Seiten lesen, die die Nachrichtendienste der Russischen Förderation ins Bild heben. Bereits der 1. Satz ist eine absolute Perle:
    “Die russischen Nachrichten- und Sicherheitsdienste sind ein stabiler Faktor der russischen Sicherheitsarchitektur und genießen bei der politischen Führung großes Ansehen”.
    Der - nicht nur - Inlands-Geheimdienst FBS hat 350.000 Mitarbeiter!

Für unsereins ist der InnereSicherheits-Bericht ein Beweis, dass das Gerede von der “vernetzten Sicherheit” zu ganz überwiegenden Teilen ein Propaganda-Geschwätz ist, welches von konkreten “Kernkompetenzen” ablenken soll, die von den Verantwortlichen schlicht als “Job”  abgearbeitet werden müssten. Dass man in den ganz schmalen Schnittmengen kommuniziert und kooperiert, dürfte eigentlich selbstverständlich sein.

{Leg’ Dich bis Mo. einfach ruhig hin - Geniesse es!}

 

Achse der Gegner: CvC

15. Mai 2008

Grundsätzlich ist es ja überhaupt nicht zu bestreiten, dass die unblutige Softpower-Strategie einen moralischen Charme ohnegleichen hat; unbotmässige Kanninchen mit Karotten auf Linie zu bringen, ist doch lieblich.

Unsere heutige Surf-Nacht sieht aber ganz konkrete Beispiele, die so einfach nicht sind. Wenn man sich über diese Nachrichten erbosen kann (“responsibility to protect”), erscheint harte “Military Power” als probates Werkzeug, welches im Kopf des Gegners vielleicht doch einen Platz findet:

Nähme man die von Ex-U.N.-Generalsekretär Kofi Annan durchgesetzte (eigentliche neo-konservative) Auflage der “responsibility to protect” ernst, dürfte die Anwendung militärischer Gewalt gar nicht der “last resort” sein. Je dreister menschenverachtende Machthaber agieren, desto eher müsste ihnen das Militär-Sortiment vor Augen geführt werden. Da nur die U.S.A. dies faktisch können, darf sich der Rest der Welt umso mehr auf die sonnige Diskurs-Strategie verlegen.

{CvC meint: Das Militär ist die rechte Einmischung in die Politik}

 

Haushalt 2009: froh

13. Mai 2008

Die Sektion Bonn der “Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik” (GvW) muss einen besonderen Draht zu Finanzminister Peer Steinbrück haben, denn ihn hatte man am 9. 5. 08 zum Vortrag im ehemaligen Plenarsaal des Bundesrates gewonnen.

Das Thema “Finanzpolitische Aspekte der deutschen Sicherheitspolitik” hat der Minister respektabel abgehandelt, eingelegt in erbauliche Zahlenreihen und kommunikative Scherze.

Unsereins war aber vor allem zugegen, um eine aufgeschriebene Frage abzuschiessen, die uns ein lieber Netzwerker gesteckt hat:

  • Herr Minister, ist es richtig, dass das Kabinett am 9. 4. 08 beschlossen hat, dass

    - der Verteidigungshaushalt (Epl. 14) in 2009 30,1 Mrd. EUR betragen soll,
    - 817 Mio. EUR für die zu erwartenden Lohnerhöhungen nicht im Einzelplan 14 erwirtschaftet werden müssen, sondern im Einzelplan 60 (Allgemeine Bewilligungen) eingestellt werden,
    - für den Verteidigungshaushalt 2008 zusätzliche 140 Mio. EUR aufgeschlagen werden,
    - die insgesamt 615 Mio. EUR für die neuen BOMBARDIER 5000 und AIRBUS A 319 der Flugbereitschaft nicht aus dem Epl. 14 bezahlt werden müssen,
    - die insgesamt 750 Mio. EUR für die 2 AIRBUS A 340 ebensowenig?

Minister Steinbrück hat die Einzelheiten der Fragestellung kommentiert und bejaht.

Wenn man dazu noch feststellt, dass der vorläufige Jahresabschluss des Epl. 14 im IST das SOLL um 395,8 Mio. EUR übertrifft (siehe Haushalt 2007/IST, als pdf), kann man doch einigermassen froh sein, dass wenigstens einige der groben Sünden in der Haushaltsführung für die Streitkräfte unterlassen werden.

Gezielt hat Peer Streinbrück allerdings zwei militärische Rüstungsvorhaben angesprochen, die seinem Sachverstand augenscheinlich gar nicht behagen: 3. Tranche EUROFIGHTER und Raketenabwehr. Eigentlich müssten die Strategen des BMVg eins/zwei superkluge Köpfe des Hauses beauftragen, zum Thema “Längerfristige Szenare symetrischer Risiken” Ordentliches aufs Papier zu bringen (Volker Perthes, SWP-Direktor, hat zu unserer Überraschung die Vernachlässigung der symetrischen Bedrohungen auf dem Kongress der CDU/CSU-Fraktion zu deren “Sicherheitsstrategie”, 7.5.08, kritisiert).

{Karl Valentin: “Sicherheit geht vor Seltenheit”}

 

Ende einer Dienstfahrt

8. Mai 2008

Wenn wir heute schon wieder keine Arbeit vorzuweisen haben, bitten wir, diese Entschuldigung gelten zu lassen:

  • Auf der gestern gegen 19.30 Uhr angetretenen Rückreise von Berlin heimwärts ist uns auf der Höhe der A2-Abfahrt “Herford-Ost” gegen 0.30 Uhr kein Haar gekrümmt worden, aber:

    Das vom Mittelstreifen im Winkel von 90o anfliegende Reh ging leider durch den Aufprall mit unserem mit ca. 160 km/h anfahrenden AUDI 80 direkt in die ewigen Jagdgründe ein (die von uns frisch liebgewonnene Karosse mit dem Nickname ADonneau wird aber auch recycled).

Wenn um 6.30 Uhr das Ende dieser Dienstfahrt erreicht ist, mag man, bei aller Liebe, die Sicherheitsstrategie der CDU/CSU-Fraktion nicht mehr abhandeln.

{Schon wieder SORRY - aber es wird alles nachgeholt}

 

Grüsse aus Berlin: still

7. Mai 2008, gegen 12 Uhr

Unsereins lebt noch, allerdings berlinisch: Halbwegs ordentliche, richtige Arbeit findet nicht statt - dafür lebt man aber in einem Hauch vom Paradies. Keine Sorge, ab morgen weht wieder rheinischer Wind, der natürlich auch solche Lüftchen bläst.

Herzliche Grüsse ins jeweilige Heim - und auch mal den feuchten Finger in die Luft halten, ob Verdunstungskälte zu spüren ist.

{Wind ist nie still}

 

Terrorismus-Report: makaber

2. Mai 2008

Das U.S.-Aussenministerium hat, per Gesetz auferlegt, seinen jährlichen “Country Reports on Terrorism” für 2007 vorgelegt. Man wird nicht umhin können, dieses Dokument als eines der wichtigsten, wenn nicht als Nr. 1, zu betrachten:
http://www.state.gov/s/ct/rls/crt/2007/index.htm

Weil er auf dem Server bleibt, muss man sich nicht umständlich die 23 Kapitel herunterladen. Wahrscheinlich werden nur ungefähr die drei Strategen in Deutschland den gesamten Report durchackern, denen ansonsten auch niemand zuhört.

Unsereins beschränkt sich auf den Annex mit den statistischen Informationen über 2007:

  • 50 % der insgesamt 14.499 Terror-Angriffe erbrachten keine Todesopfer;
     
  • insgesamt 72.066 Opfer sind zu beklagen (22.685 Tote, 44.310 Verwundete, 5.071 Entführte);
     
  • Von den 72.066 Opfern sind 44.008 im Irak festzustellen, 4.673 in Afghanistan;
     
  • In Afrika (besonders Somalia, Kenya und Nigeria) verdoppelten sich die Terror-Attacken um fast 100 % (2007: 835);
     
  • Mehr als 50 % der Getöteten oder Verletzten waren Muslime. Mehr als 100 Moscheen waren Ziel der Angriffe (- 55% im Vergleich zu 2006);
     
  • Ungefähr 70 % der 67.000 Getöteten oder Verletzten waren Zivilisten (2.400 Kinder, +25 %);

Terroristen nicht-muslimischer Herkunft pflegen sich in aller Regel selbst zu töten, in der Hoffnung, im Nirgendwo für ihre Tat im besten Fall recht zu bekommen (den Negativ-Rekord hält Adolf Hitler, der testamentarisch meinte, das deutsche Volk habe ihn gar nicht verdient!).

Islamistische Extrem-Dschihadisten unterscheiden sich u.E. allein in der Anzahl zu den Terroristen nicht-muslimischer Herkunft (bezüglich Europa ist einige analytische Vorsicht angesagt). Letztlich scheint es wohl darum zu gehen, sein eigenes Heil vor dem Rest aller “Ungläubigen” zu suchen, bekanntermassen die erste Sünde der Spitzen-Gläubigen. Wer wird diesen Kandidaten aber sagen, dass das die Höchstform narzisstischer Selbstverliebtheit ist, die der Teufel am allermeisten liebt?

Sorry, wenn wir am hoffentlich herrlichen Wochenende wieder vom Wege abgekommen sind.

{Man grüsst heutzutage politisch korrekt mit: “Alles makaber?”}

 

Iron Man: Imagemaker

2. Mai 2088

Vor Wochen saß ich im Kinosall, um mir ein eigenes Bild von Nicolai Muellerschoen’s “Der rote Baron” zu machen. Im Vorspann lief die Werbung für ein typisches Stechpalmenwald-Produkt: “Iron Man”. Grottenblöd - habe ich gedacht.

Falsch, es ist die Blaupause, mit der man das Image der Rüstungs-Enthusiasten ganz steil aus der Hecke schiesst. Warum, wie?

  • Einige Zeitgenossen halten den SPIEGEL ja für verdächtig pazifistisch. Wenn in seiner Beilage “Kultur SPIEGEL” (Mai 2008, Heft 5) eine Besprechung von IRON MAN gedruckt wird, müsste man eine Potenzierung des Pazifismus-Verdachtes vermuten.
     
  • Weit gefehlt: Zum Superheld-Film (“Hart im Nehmen”) von Jon Favreau liest man:

    “Man müsste Tony Stark eigentlich hassen. Ein arroganter Typ, der in Geld nur so schwimmt; wenn er Lust hat, reißt er eine Blondine auf und hat sie am nächsten Tag schon vergessen. Er hält sich für den König der Welt und geht davon aus, dass ihn alle dafür halten. Er ist der Chef eines Rüstungskonzerns und findet, eine Waffe sei erst sinnvoll, wenn sie auch benutzt wird . Kein Sympathieträger.

    Und trotzdem liebt man ihn von der ersten Minute an.

    “Zwar will auch Iron Man die Welt retten, aber er will dabei möglichst viel Spass haben (der “Dreiklang” heisst richtig: Die Welt retten - Spass haben - und dabei richtig “Asche” machen).

    Abschliessend findet “Kultur”-Autor Daniel Sander:
    “Sehr erfrischend”.

Ich werde meinen Imagemaker ins Kino schicken - ich möchte auch das “liebenswerte Arschloch” (Sander) spielen können. Irgendwann hat sich unsereins die Definition von Kultur gemerkt, aber auch nur diese, die einfachste:

{“Kultur ist, wie man lebt”}

 

Puzzle-Stückchen: Zeitachse

29. April 2008

Auf dem Weg zum ultimativen Strategen muss man sich leider auch mit Nitti-Grittis (phon) beschäftigen; hier sind zwei, die man als dazu gehörig betrachten kann, die wir der phänomenalen www.fas.org verdanken:

  • Die sonderlichen Amis beschäftigen sich ernsthaft mit Themen, die unsereins vor 30 Jahren auch schon gehört hat: Eine einzige nukleare Explosion (in grosser Höhe) legt mit ihrem elektro-magnetischen Impuls jegliche elektronische Funktion lahm; die moderne Zivilisation liegt am Boden, der Traum eines Kriegers.

    Wir Europäer müssen uns nicht mit solchen “Spökenkiekereien” (phon) beschäftigen, weil wir nicht hinreichend paranoid sind:
    http://www.fas.org/sgp/crs/natsec/RL32544.pdf
     
  • Wenn “hereinbrechende Neuigkeiten” (“Breaking news”) angezeigt werden, sollte man die Füsse ruhig halten; irgendwann wird ein toller Zeitgenosse diese Geschichte so dokumentieren, wie es sich gehört. Hier ist es Allen Thomson, der auf 812 Seiten (15 MB) den israelischen Luftschlag gegen eine bedrohlich wirkende syrische Atomwaffen-Anlage nachzeichnet, die augenscheinlich mit nord-koreanischer Hilfe aufgebaut wurde (man erinnert sich: 1982 haben die Israelis erstmals (präventiv) den irakischen Reaktor Osirak angegriffen):
    http://www.fas.org/man/eprint/syria.pdf
     
  • Das und wie das konservative Amerika auf diese Geschichte prompt reagiert, sieht man hier:
    http://www.aei.org/publications/pubID.27891,filter.foreign/pub_detail.asp

Wir glücklichen Europäer müssen uns um solche sicherheitspolitischen Globalisierungen gar nicht kümmern.

{Sun Tsu sagt: “Ferne ist auch eine Frage der Zeitachse”}

 

Soldaten/Menschenrechte: impossible

24. April 2008

Diesem BBC-Bericht
http://news.bbc.co.uk/1/hi/uk/7342324.stm
verdanken wir den Hinweis auf eine sehr interessante Frage, der sich die britische Gesellschaft stellt:

  • Geniessen Soldaten den Schutz der Menschenrechte?

Falls ja, wie der Hohe Richter, Justice Collins, entschieden hat, ist die bestmögliche Ausrüstung der Soldaten, insbesondere in Auslandseinsätzen, einklagbar. Das Verteidigungsministerium muss also alle diesbezüglichen militärischen Dokumente offenlegen, um nachzuweisen, dass man als Dienstherr der Fürsorgepflicht für den Soldaten in bestmöglicher Weise nachgekommen ist.

Der BBC-Bericht dokumentiert auch die Haltung des britischen Verteidigungsministeriums dazu: Es sei “impossible”, den aktiven Soldaten die “benefits” des “Human Rights Act” zu geben.

Als Nicht-Juristen wissen wir natürlich überhaupt nicht, wie sich das deutsche Rechtssystem gegenüber dieser Frage verhält.

Aber: Unsereins wird nie den Tod des Gefreiten Sammy Scheffelmeier ( hier und Folge-Berichterstattung) vergessen, wegen seines tragischen Todes an sich, und weil sein (manchmal wild um sich schlagender) Vater Wolfgang sich in eine gerichtliche Auseinandersetzung gestürzt hat, die bis heute anhält und (auch bei uns) ganze Aktenordner füllt. Demnach wäre es anscheinend so, dass die “britische Frage” hierzulande keineswegs so einfach zu beantworten ist.

Wenn man Zugriff auf clevere juristische Praktikanten hätte, wüssten wir schon den Auftrag.

{Nur in der Ewigkeit hat man genug Zeit zur Recherche}
Nachtrag zur gleichen Zeit:
- Unsereins hat es bis zum heutigen Tage nicht vermocht, bei der “Gesellschaft zur Rettung Schiffsbrüchiger” nachzufragen, ob es denn nicht ein Motorrettungsboot (MRB) gibt, welches bei einer Wellenhöhe ab 1,2 m Höhe noch einsatzbereit ist. Dieser Typ müsste folgerichtig auf den Fregatten des Typs 123 und 124 (und 125) installiert werden;
- gar nicht recherchiert seit Jahren haben wir, welcher Kälteschutz-Anzug aktuell an Bord deutscher Marine-Fahrzeuge getragen wird?
Sorry (ist die Form, mit der man sich “rausreden” kann)

 

Transformation/SPD: jawoll

23. April 2008

Thomas Wiegold, “Augen geradeaus”-Blogger bei FOCUS, verdanken wir den Hinweis auf das 15-seitige Papier “Transformation - Garant für eine leistungsfähige Armee” welches die SPD-MdB’s des Fachs Verteidigung am 21. April vorgelegt haben:
http://videos.focus.de/community/20080422_SPD-AGS_220408.pdf

Es spricht für die Schwäche des Verteidigungsministers, dass der Koalitionspartner derart konkret und unverblümt seine Versäumnisse auflistet:

  • Bezeichnend ist, dass die NATO Response Force (NRF) und das Konzept für die European Battle Groups für tot erklärt werden. Die Begründung sollte man nicht überlesen: Die Europäer scheitern damit, wenigestens kleine Teile ihrer quantitativ riesigen Armeen mit den entsprechenden militärischen Fähigkeiten für die symetrische Kriegsführung auszustatten. Diese Tatsache ist Hintergrund des launigen Vermerks, den der deutsche NATO-Botschafter Ulrich Brandenburg gern in seine Reden einflechtet:
    Bei hoffnungslosen Fällen ruft man die U.N., bei ganz hoffnungslosen die U.S.-Streitkräfte.
     
  • Zum Thema Beschaffungsplanung fällt der Vorschlag auf, die Hälfte der 3. Tranche EUROFIGHTER zu streichen. Dafür will man aber alle TYPHOON für die Jagd- und Jagdbomber-Rolle befähigen (was nicht vorgesehen ist). Nach unserer schwachen Erinnerung ist es so, dass erst die EF 2000 der 3. Tranche mehrrollenfähig ausgelegt werden. Welche Kosten entstünden, wenn die EF 2000 der 1. und 2. Tranche nachgerüstet werden, sollte man bald lernen.
     
  • Bedeutsam ist, dass die SPD-Verteidiger den Art. 35 GG “klarstellen” wollen. Ob die gesamte Fraktion ihnen hier folgt, bleibt abzuwarten. Wenn die Regierungskoalition nicht bald mit den entsprechenden Gesetz-Entwürfen zur Luft- und vor allem Seesicherheit überkommt, kann man das Thema auf 2010 vertagen.
     
  • Die “skizzierten” 10 Lösungsansätze für die Verbesserung der “Berufszufriedenheit und Motivationen” sind ordentlich; nun müssen nur noch “all hands” an Deck.

Wie patriotisch die SPD sein kann, zeigt sie hier:
“Und es gibt keine Armee auf dieser Welt, wo die Regeln des demokratischen Rechtsstaates, die Unverletzlichkeit der Menschenrechte und der Primat der Politik so im Denken und Handeln verankert sind, wie bei den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr.”

{Jawolll}

 

Terrorismus/EU: tickt

16. April 2008

Eigentlich dürfte der EU-Bürger den EUROPOL-Bericht “EU Terrorism Situation and Trend Report” (TE-SAT 2008) gar nicht lesen, weil sonst sein politisches Koordinaten-System vielleicht ins Rutschen kommen könnte. Dank der libertären, seit 1991 tätigen, “Statewatch”-Organisation findet man das Faktenwerk aber hier:
http://www.statewatch.org/news/2008/apr/europol-tesat-2008.pdf

Das von den Medien erzeugte Terror-Bild ist angesichts der EUROPOL-Daten absolut wasserlöslich:

  • Gescheiterte, vereitelte und erfolgreiche Terror-Attacken von Islamisten hat es in der EU in 2007 insgesamt vier (4) gegeben (1 in 2006). Die Zahl der Angriffe durch “Separatisten” aber stieg von 424 in 2006 auf 532 in 2007 (253 in Frankreich, 264 in Spanien, 15 (?) in Deutschland) - pdf-S. 52 -;
     
  • 54 % aller gerichtsanhängigen Fälle betrafen separatistischen Terror, und 39 % islamistischen Terror (pdf-Seite 18);
     
  • 31 % der Gerichtsverfahren gegen Islamisten endeten mit Freispruch, nur 20 % der Seperatisten und linksgerichteten Angeklagten kamen frei (S. 18);
     
  • Brandanschläge waren der “most common type” der Terror-Attacken (S. 18).

Ansonsten bekommt man u.E. beim Überfliegen des TE-SAT 2008 den Eindruck, dass man sich den Kauf eines Kriminalromans ersparen kann. Wie üblich: Die Polizei ist richtig taff - und die Bösen scheitern, werden vereitelt oder veruhrteilt.

{Es tickt immer - nur nicht überall richtig}

 

OSINT: nachdenken

15. April 2008

Unter den sehr guten Veröffentlichungen des “Center for Strategic Studies” (CSS, an der ETH Zürich) haben wir die Arbeit von Chris Pallaris zum Thema OSINT (Open Source Intelligence) überflogen:
http://www.isn.ethz.ch/pubs/ph/details.cfm?lng=en&id=50169

Die von Pallaris namentlich erwähnten OSINT-Quellen möchten wir den Info-Junkies vermitteln:

  • Die “Global Strategic Analysis” von OXFORD ANALYTICA scheinen auf Dauer nur für zahlungskräftige Kunden angelegt zu sein (den “free trial” sollte man testen). Hinschauen lohnt sich auf jeden Fall:
    http://www.oxan.com
     
  • Wer sich nicht daran stört, dass SCIENTOLOGY als zentraler Werbekunde aufspringt, wird sich
    http://www.newstin.com/us/top-stories vornehmen.

    Man kann sich über “Politics” zu “Defense” hangeln, findet reichlich News aus der Internet-Branche, sogar in deutsch.

Wenn man sich überfluten will, muss man nur OSINT bei Google eingeben. Reicht es für heute?

{OSINT darf aber bitte nicht vom Nachdenken abhalten!}

 

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