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U n s e r W e i s z b u c h | |||
(1. Seite oben, letzte unten) Projekt: Bürger-Weiszbuch 26. Mai 2005 Im
April 1994 ist das letzte amtliche “Weißbuch zur Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland und zur Lage und Zukunft der Bundeswehr” erschienen. Ab dem Jahr 2000 hatte der dann amtierende Verteidigungsminister Rudolf Scharping immer wieder versprochen, dass er sein amtliches Wissen den Bürgern präsentiert. Auch Nachfolger Peter Struck hatte seine liebe Müh’. Aufgrund der rot-grünen Wehrpflicht-Kontroverse hat er den im Schreibtisch seines Planungsstab-Leiters liegenden Entwurf erst gar nicht
zur Mitzeichnung ins Auswärtige Amt gegeben. Wir haben uns seit längerem entschlossen, das Projekt “Bürger-Weiszbuch” anzugehen; das geht wie folgt: Die o.a. “Regeln” sind auch ein Entwurf. Und ich duze Euch einfach - sorry. {Das umgekehrt exproportionale Gegenteil muss immer nicht ganz richtig sein} WB-Präambel: GOTT? 26. Mai 2005 Es
wird manchem deutschen Zeitgenossen wahrscheinlich schwerfallen, wenn das “Bürger-Weiszbuch zur Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland” mit dem Hinweis auf die Präambel seiner Verfassung eröffnet wird. Immerhin heisst es im Grundgesetz: Ist das nur eine Floskel oder
mag sich jemand aufschwingen, das ernst zu nehmen? Wenn ja, wird es ausnehmend schwierig: Um all diesen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, kann man sich der “Verfassung für Europa” bedienen. In deren Präambel ist von GOTT und der Welt nichts zu finden. In Art. 3 (“Ziele der Union”) taucht die “übrige Welt” allerdings in Absatz 4 auf. Satz 1 ist egoman, und dann folgend “trägt” man “bei zu Frieden, Sicherheit, nachhaltiger Entwicklung der
Erde ...” Man muss solche Bronze-Sätze ja nicht so tierisch ernst nehmen. Aber der Top-down-Ansatz fängt nun leider so an. (Auf geht’s: Das Bürger-Weiszbuch wartet auf Deinen Beitrag (getreu dem Motto: “Wahrscheinlich schreibt wieder kein Schwan - mein lieber Schwan ~~~~µ). {Schreib’ ich Dir - schreibst Du mir: Schreiben wir das Weiszbuch-Papier} Weiszbuch, 2: (#-) 31. Mai 2005 UNSER WEISZBUCH soll nicht ohne den
(einschläfernden) Versuch beginnen, das Phänomen Politik zuerst zu definieren, denn die Begriffe Verteidigungspolitik, Sicherheitspolitik signalisieren, dass die höhere Ebene die der Politik ist. Welches sind deren grundlegende Bewegungs-Elemente? Die nachfolgende Definition ist unsere Empfehlung für ein „Raster“, das zu einem besseren Verständnis von Politik dienen könnte.1) Erkenntnisleitend waren dafür vor allem die Arbeiten von Max Weber
2), Wilhelm G. Grewe3), Gerhard Ritter4), Friedrich Berber5) und Robert Axelrod6) Politik findet zwischen Personen innerhalb einer geografischen Region
statt. Zunächst ist Politik in die Bereiche Innenpolitik und Politik nach Aussen zu unterscheiden. A. Die Definition des
B. Die Definition des Die Definition des aussenpolitischen Prozesses ist strukturell gleich der für den innenpolitischen Prozess. Der Begriff Staat ist dabei so zu verstehen, dass damit die zu einem bestimmten Zeitpunkt in den Grenzen einer beliebigen geographischen Region wohnenden Menschen
verstanden werden: C. Erläuterungen zur Definition Die Elemente "Zeit" und "Umfeld" gelten auch im Bereich “Konflikt - Kooperation”. Die Elemente "Werte" und "Interessen" bilden gemeinsam den Willen, die Ziele eines Menschen / Staates. Die zum Themenfeld “Kooperation und Konflikt” gehörenden Verhaltensweisen sind als Spektrum zu begreifen, in dem sich Personen
/ Staaten in der zeitlichen Interaktion bewegen; Änderungen im Werte- und Interessen-System, im Umfeld sowie Aktionen anderer Personen / Staaten können zu Änderungen im Verhalten führen. Der Begriff „Handeln“ betrifft nicht nur die tatsächliche Aktion, sondern schließt die Handlungsmöglichkeiten mit ein, da die Wahrnehmung (Perzeption) eines Akteurs über die anderen teilnehmenden Akteure sich auf seine tatsächliche Handlungsweise niederschlagen kann. Die drei Aspekte des Wortes
"aufheben" sind im Sinne von "teilweise oder ganz" zu verstehen. Anmerkungen 1) Zuerst in ähnlicher Fassung veröffentlicht in SISTRA, Sicherheitspolitische Strategien, Legitimation/Streitkräfte, Ausgabe 39, Bonn, 28. Jan. 1994 2) Soziologische Grundbegriffe, 2. Aufl. Tübingen, 1960; Politik als Beruf, 4. Aufl., Berlin 1964. 3) Spiel der Kräfte in der Weltpolitik - Theorie und Praxis der internationalen Beziehungen, Frankfurt/M., Berlin, Wien, 1981. 4) Die Dämonie der Macht, Stuttgart, 1947.
5) Lehrbuch des Völkerrechts, 3 Bde., München und Berlin 1960, 1962, 1964. 6) Die Evolution der Kooperation, München 1988. 7) Im Sinne des ökonomischen Gesetzes: Mit dem geringsten Aufwand den größtmöglichen Erfolg erzielen. 8) Zum Thema Macht vgl. die umfassende Arbeit von Adolf A. Berle, Die Macht, Hamburg 1973. {Sorry, unser Weiszbuch soll doch deutsch werden}
P.S. Nicht die Kritik vergessen! (#-) Nationales Interesse: verratzt 28. Mai 2007 In der Debatte über aussen/sicherheitspolitische Fragen spielt der Begriff des nationalen Interesses
eine zentrale Rolle. Besonders nach 1992 und in den letzten zwei Jahren wird von verschiedenen Seiten die Forderung erhoben, die deutsche Politik müsse endlich das deutsche nationale Interesse definieren. Bei dieser Forderung wird übersehen, dass z.B. das deutsche Weißbuch von 1994 die “Werte und Interessen” in 5 Ziffern (S. 42) eindeutig definiert hatte; dies gilt auch für das Weißbuch 2006 (S. 28). Eine einfache Definition des Begriffs Interesse lautet: “was mir wichtig ist”. Genauer ist
es u.E., im Sachzusammenhang zunächst von Zielen zu sprechen, um danach die Wege und Mittel zu diskutieren, die zum Erreichen von Zielen notwendig sind. Die deutsche Verfassung gibt Ziele für die deutsche Politik vor: Auf der unter der Ziel-Beschreibung anzulegenden Ebene ist die Strategie abzuhandeln, d.h. die zur Ziel-Erreichung notwendigen Wege (Konzepte) und Mittel (Ressourcen) mit ihrerer Wechselwirkung. Unabdingbare Voraussetzung ist eine umfassende Lage-Feststellung aller relevanten Daten. Für Deutschland heisst dies beispielsweise: Diese sehr trivial erscheinende Feststellung hat andererseits gravierende Konsequenzen: {Ohne Deinen Nächsten bist Du verratzt} Konzept: tit for tat 31. Mai 2007 Für die Erreichung der Ziele des nationalen Interesses (s.o.) ist eine Strategie notwendig. Sie setzt sich aus den Elementen Konzept (Wege) und Ressourcen (Mittel) zusammen. Offensichtlich ist, dass der Multilateralismus der einzige konzeptionelle Weg für die Strategie des deutschen Interesses ist (wir folgen damit der amerikanischen Klassifizierung: means > ways > ends). Wenn Multilateralismus die formale Säule des deutschen
Interessen-Konzepts ist, verbleibt die Frage nach dem “richtigen” (erfolgreichen) Verhalten in internationalen Organisationen. Für persönliches Verhalten in einer Gruppe, für Verhalten in grösseren und grossen Gruppen ist u.E. das Unbestreitbar ist, dass man für die Abdeckung des nationalen Interesses eine “informelle” Konzeption haben muss, die das “Geben und Nehmen” näher
umschreibt. Was “genommen” wird, muss allerdings auch deutlich kommuniziert werden. Wenn hier eine Lücke entsteht, werden die “Nationalisten” Munition erhalten. {Nehmen ist dümmlicher als streben} Ressourcen: gewollt
9. August 2007 Trivial klingt die Feststellung, dass man zur Umsetzung eines Konzepts für die Durchsetzung der Ziele des nationalen Interesses die entsprechenden Mittel bereitzustellen hat. Sie sind zu unterteilen in die Kategorien Personal und Material, die wiederum durch die entsprechende Bereitstellung von Finanzen erzeugt werden. In der politischen Praxis erleidet diese triviale Erkenntnis jedoch erhebliche Einschränkungen: Generell darf man die Postulierung des “nationalen Interesses” immer als zu ambitioniert einstufen; das dazugehörige Konzept klingt toll, aber die Ressourcen-Bereitstellung ist miserabel. {Gewollt hätte ich schon (müssen), kann aber nicht} Das Spielfeld: mächtig 31. März 2008 Noch immer im “theoretischen” Teil unseres Weiszbuches, muss man sich konkret fragen, wie sich das “Spielfeld” (playing field) (je nach Geschichtszeitraum) eigentlich darstellt. Kaum jemand realisiert z.B. noch die Zeit des “Kalten Krieges; bis 1990 war das ganz einfach. Seit dem
ist der Friede nicht ausgebrochen, sondern das “Spiel” neu gemischt worden. Dem obsiegenden, “freundlichen” Hegemon U.S.A. ist irgendwie eine Herausforderung präsent geworden, die niemand so recht auf dem Schirm hatte. Vielleicht hat jemand das grundsätzliche Problem vergessen: Auch in dieser Frage ergibt sich eine strategische Weichenstellung für Dein eigenes Denken: Spontan fällt uns dazu der Begriff der “Allegorie” ein. Du wirst uns sagen, dass wir deutlich “daneben” gelegen habenl. {Daneben liegt man, wenn man allzu mächtig ist} Macht: weich und hart 19. Mai 2008 Trivial bleibt also festzustellen, dass die Regierungen der rund 200 Staaten dieser Erde die
Player in der Aussenpolitik sind. Das Völkerrecht (U.N.-Charta) schützt sie durch Art. 2.4 weitestgehend in ihrer uneingeschränkten Handlungsfreiheit. Je abgekoppelter sie durch innere Machtdominanz von dem potentiellen Korrektiv der von ihnen “Gewählten” agieren können, desto eher besteht die Wahrscheinlichkeit von Risiken/Bedrohungen für das äussere Umfeld. Die These, dass die Menschheit im Lauf ihrer Geschichte mehr Kriege als Frieden erlebt hat, ist wahrscheinlich nur bei Anwendung der
Jahresrechnung richtig. Würde man für den Ablauf der letzten 2.000 Jahre jeweils die gerade friedlich lebende Weltbevölkerung in Bezug zu den vielen Kabinettskriegen (Zahl der Kämpfenden) setzen, würde sich (mit Ausnahmen wie dem 30jährigen Krieg) ergeben, dass zu allen Zeiten das unkriegerischen Verhalten ganz überwiegende Lebenstatsache war. Unter Für den wahrscheinlich zu vielen Zeiten anzutreffenden Rest von rund 5 % bedrohlichen Playern stellt sich die Frage des Umgangs mit ihnen. Dass man mit aller Softpower versucht, sie von dem als gegen die eigenen Interessen und
Werte verstossenden Weg abzubringen (Dissuasion), versteht sich von selbst. Bei den 5 % “Bösen” spielt aber bei ihrem “Powerplay” der Erhalt ihrer Führungsmacht die zentrale Rolle. Zu fragen wäre, ob und welche Softpower-Strategien diese bedrohliche Führungsmacht ins Wanken bringen könnten, allerdings aus deren Köpfen. Am äussersten Rand der interaktiven Handlungsmöglichkeiten von Regierungen steht die Anwendung physischer Gewalt zur Durchsetzung des eigenen Willens. Er muss gegebenenfalls
aufgebracht werden können und die entsprechenden Mittel zur Verfügung haben. Das Paket der Fähigkeiten von zu vermutender Willenskraft und physischem Gewaltpotential (intentions and capabilities) spielt allerdings schon vor seinem Einsatz im Kopf des 5Prozenters wohl eine bedeutende Rolle. Der o.a. Logik folgend müsste das umso mehr der Fall sein, je wirkungsvoller der Kopf durch die Fähigkeiten des Streitkräfte-Potentials möglicherweise getroffen werden könnte. Irgendwie ist uns eine
Definition des grossen Soziologen Max Weber im Kopf, der Macht als die “Chance auf Gefolgschaft” beschrieben hat. {Follow ME}
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